Montag, 29. Juli 2013

So, 28.7.2013 Bettelwurf

Wir (Angelika, Reinhold, Marlies) starten vor 7.00 morgens am Beginn des Halltals (800 MüM) unsere Bergtour auf den 2726m Großen Bettelwurf. Nach einem relativ flachen Straßenstück (Fahrverbot seit 2012) geht es stetig steil bergauf. Zuerst über die Bettelwurfreise, dann über steiles latschendurchsetztes und später felsiges teilweise seilversichertes Gelände. Um 11.00 sind wir am Gipfel, wo es durch den Wind angenehm kühl ist. 2/3 des Weges können wir im Schatten zurücklegen, was an einem derart heißen Sommertag Vorteile hat. Um 12.00 sind wir wieder bei der Bettelwurfhütte zurück und gönnen uns dort eine Mittagsrast. Der weitere Abstieg am Nachmittag gleicht einem Aufenthalt im Heißluftofen und wir kühlen uns anschließend am Bach im Halltal.

Sonntag, 28. Juli 2013

So, 28.7.2013 Klettergarten Schliifi in Klosters

Robert und ich wollen an den großen Drusenturm klettern gehen. Der Wetterbericht wechselte die letzten Tag immer wieder und mit Föhneinfluss und Wärmegewittern scheint eine lokale Prognose auch nicht so einfach. Als wir dann um 7 Uhr im Prättigau sind, gibt es schon viele Wolken und der Wetterbericht bringt teilweise schon ab Mittag starke Gewitter mit Hagel und Sturm. Wir klettern ein paar Touren im Klettergarten. Dieser ist wirklich sehr kühl und schattig. Völlig begeistert vom Fels sind wir jedoch nicht, auch wenn natürlich schon ein paar interessante Meter dabei sind. Am Ende setzt sich dann der Föhn durch und es bleibt den ganzen Tag sonnig und heiß. Wir philosophieren noch lange, ob man nicht doch hätte Richtung Einstieg weiter sollen. Aber hinterher ist man immer schlauer. Und ein Gewitter in der Wand ist ja auch kein Spaß. Also lieber einmal zu viel umkehren. 

Sa, 27.7.2013 Traumfänger

Die Sommerhitze ist da und wir suchen eine Tour im Schatten. In der Schublade liegt schon lange ein Topo vom "Traumfänger" 7+/8- an der Roggalspitze Ostwand. Kurz vor 6 starten wir zuhause, um 8 Uhr sind wir auf der Ravensburger Hütte (Maut zum Spuller See 10,-). Zum Einstieg geht es zuerst Richtung Nordkante und dann noch um die Ecke bis unter die Ostwand. Hier am rechten Rand der linken Schneerinne hinauf, dann den Schnee nach rechts aufsteigend queren und noch ein paar Meter hinüberklettern bis zum Einstiegsbohrhaken. Da der Schnee relativ weich ist, reicht heute ein "Faustkeil" als Steigeisen- bzw. Pickelersatz. Bei anderen Verhältnissen könnte das etwas problematischer sein. Knapp vor 10 Uhr steigen wir ein, knapp nach 14:30 sind wir am Gipfel. Die Tour hält was das Topo verspricht: Wirklich sehr schöne Kletterei in total rauhem Kalk. Wie von den Erstbegehern beschrieben, ist die Route gut abgesichert, sodass man keine Keile braucht, aber auch nicht plaisiermäßig gebohrt. Wenn man den angegebenen Schwierigkeitsgrad im Griff hat, muss man sich jedoch nicht fürchten. Was mir aufgefallen ist, ist dass der erste Haken nach dem Stand einige Male recht hoch gesetzt und heikel anzuklettern ist. Die 7+ und 7+/8- Stellen lösen sich alle gut auf und finde ich meist einfacher als angegeben. Das Onsight verpatze ich am ersten Haken der 8. Seillänge, welche mit 7- bewertet ist. Beim 2. Versuch geht es dann gut rotpunkt. Marlies hat heute einen super Tag, nur in der Schlüsselstelle einen kurzen Hänger, als der Fuß im steilen Gelände kurz wegrutscht, ansonsten steigt sie alles schnell und sicher nach.

Sonntag, 21. Juli 2013

Sa, 20.7. und So, 21.7.2013 Schafberg

Am Samstag mit Marlies am Wildhauser Schafberg. Bridge of Light. Die Zustiegslängen sind etwas grasig, aber ok. Dann 60 m Schrofenrinne. Die letzten paar Meter im senkrechten langen Gras sind sehr unangenehm. Bevor man aus der Rinne rechts ins Gras abbiegt, kann noch ein kleiner Camelot gelegt werden. Fliegen möchte man hier trotzdem nicht. Stand an einzelnem Klebehaken kurz unter dem großen Abseilring. Die erste Länge ist 6c und gut abgesichert. Gleich beim zweiten Haken eine sehr schwierige Stelle, die ich zuerst nicht abchecke. Wenn man dann mal rausgefunden hat, wie es geht und das auch durchzieht geht es ganz gut. Der Rest der Länge ist dann noch etwas Ausdauer und in meinem Augen etwas leichter als es zuerst ausschaut - sehr steil und athletisch mit guten Griffen. Die nächste Seillänge schaut super aus, ein paar Meter müssten selbst mit großen Cams abgesichert werden, aber leider ist alles naß. Ein Gewitter scheint sich auch anzukündigen - und da möchte ich überall lieber sein, als gerade in der Südturmschlucht beim Abstieg - also seilen wir ohne schlechtes Gewissen ab.
Sonntag: Frospfeiler. Der Klassiker, sind alleine in der beliebten Tour bei angenehmen Temperaturen. Immer wieder schön!

Dienstag, 16. Juli 2013

Sa, 6.7. bis So, 14.7.2013 Chamonix

Fr. 5.7. Wir fahren am späten Nachmittag Richtung Chamonix. Im Auto haben wir alles von der Badehose über die Eisschrauben bis zu den Friends, Essen für 2 Wochen und Tourenplanungen für 2 Jahre. Im letzen Moment werfen wir auch noch die Schi ins Auto. Alles Weitere wollen wir vor Ort entscheiden. Kurz nach dem Col de la Forclaz übernachten wir auf einem schönen Stellplatz mit großer Überdachung und WC-Anlagen.
Sa, 6.7. Um 14:00 Uhr fahren wir mit der Bahn auf die Aiguille du Midi (Aller/Retour 50,– pro Person) und stellen am Col du Midi (3500m) unser Zelt auf. Anschließend noch eine kleine Erkundungsschitour an der Ostseite des Taculs vorbei. Trotz spätem Nachmittag ist der Schnee immer noch firnig, schön zum Fahren, gut zum Gehen. Wir genießen den schönen Abend.
So, 7.7. Nach einer kurze Nacht mit wenig Schlaf und etwas Kopfweh Aufbruch um 3:00 Uhr. Es stehen noch ein paar Zelte in der Nähe und bereits kurz nach 12 Uhr klimpern immer wieder mal Seilschaften am Zelt vorbei. Nach kurzer Abfahrt und anschließendem Aufstieg stehen wir um 5:00 Uhr unter dem Tour Ronde 3792m. Wir gehen den Normalweg (Ostflanke zum Südostgrat) und stehen um 6:40 am Gipfel. Wir steigen über den Südostgrat ab und sind nach einer schönen Abfahrt und dem anschließenden Aufstieg um 11:15 wieder beim Zelt. Nach einer längeren Pause steigen wir mit unserem Großgepäck wieder zur Aiguille du Midi auf und sind um 14:00 Uhr in Chamonix. Am Camping Mer de Glace richten wir unser Basecamp ein. Der ursprüngliche Plan wäre die Nordwand gewesen. Nachdem aber im Dunkeln der Einstieg nicht offensichtlich war, mich die Höhe geplagt hat, Marlies keine große Eiserfahrung hat und auch unsere Eisausrüstung (Scarpa Alien und Leichtpickel) nicht sehr geeignet war, haben wir dann die vernünftigere Variante gewählt. Dafür war der Südostgrat im Abstieg eine schöne und lange Fleißaufgabe mit ein paar heiklen Stellen. Wir sind alles seilfrei gegangen und waren, da entgegen der Einbahn unterwegs, für uns alleine.
Mo, 8.7. Rasttag auf dem Campingplatz und in der Stadt.
Die, 9.7. Am Mittag fahren wir wieder mit der Bahn hinauf, heute mit leichtem Gepäck, und übernachten auf Cosmiquehütte – Bahn (Alpinistenkarte) 42,–, Cosmiquehütte 60,–. Die Hütte ist nicht voll und auch gar nicht so ungemütlich – nur eben etwas teuer. Am Abend gibt es noch ein Gewitter mit etwas Neuschnee.
Mi, 10.7. 1:50 Aufbruch. Wir wollen zuerst beim Tacul noch auf den Gipfel, kehren dann aber um, da noch hartes Eis und ein kurzer Felsen zu überwinden wären. Es ist noch dunkel und wir sind eher auf Schitour als auf Klettern eingestellt und wollen nicht zuviel Zeit verlieren. Um 9:05 sind wir am Gipfel des Mont Blanc 4810m. Der ganze Aufstieg ging recht locker, nur die vielen Wechsel von Fell auf Steigeisen und umgekehrt kosteten immer wieder Zeit. Den Tacul-Hang gingen wir zu Fuß, dafür gingen die ganzen Querungen und auch der lange Schlusshang zum Gipfel sehr bequem mit Schi. Beim Abstieg über den Bossesgrat treffen wir Ludo, den Hüttenwirt der Muletshütte. Er ist allein mit Schi unterwegs und heute war niemand auf seiner Hütte! Er versteht nicht, dass wir nicht die Nordwand gefahren sind. Die Verhältnisse wären genial. Aber leider habe ich den Hang nur von oben gesehen und so traute ich mich natürlich nicht in die riesigen Gletscherabbrüche zu fahren, ohne zu wissen, ob und wo es Durchschlüpfe gibt. Kurz vor dem Vallotbiwak ziehen aber auch wir die Schi an. Der Gletscher ist super zugeschneit und nur einmal müssen wir über eine kleine Spalte springen. Ludo wartet nach der Nordwandabfahrt am Grand Plateau auf uns und wir fahren zusammen hinunter. Das ist natürlich genial. Der Hausmeister kennt die beste Spur und so vernichten wir mühelos fast 2000 Hm in bestem Firn. Ludo würde uns sogar noch auf seine Hütte einladen, aber wieder einmal siegt die Vernunft und wir machen uns gleich auf den Weiterweg. Ohne Steigeisen, aber angeseilt, geht es gut durch die Jonction, wo wir einer alten Spur folgen können. Ein paarmal können wir sogar noch die Schi anziehen und fahren. Dann noch etwas zu Fuß. Wir finden nicht gleich den Weg über die große Moräne. Erst nach 2 Fehlversuchen merken wir, dass es ganz links unten, direkt unter den Seilen der Bahn, geht. Um 13:30 sitzen wir auf der Terrase auf der Plan des Aiguilles!
Do, 11.7. Und schon wieder ein gemütlicher, aber verdienter, Rasttag!
Fr, 12.7. Klettertour "Barbourine" bei Barberine, 200 m vor der Schweizer Grenze. Schöne Granittour, 9 SL bis 6c, unten Platten, dann steil. Oben mischen wir die Tour mit zwei anderen, da ich nicht ins Topo schaue und einfach dort klettere, wo es am schönsten (= steilsten) ausschaut.
Sa, 13.7. Klettergarten "Le Passet du Bas", auch bei Barberine – sehr schöne Touren auf 1300m. Am Abend ist in Chamonix die Europameisterschaft im Klettern, wo wir zuschauen – ein richtiges Volksfest!
So, 14.7. Wir klettern noch ein paar Touren in den "Gaillands" und fahren dann nach Hause.
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