Samstag, 29. August 2015

Frankreich August 2015

Sa, 22. 8. Wir fahren um ca. 14 Uhr los. Um 18 Uhr sind wir in Annecy. Wir übernachten am Camping Verger. Sehr klein, spartanisch und eng aber sehr freundlich und super gelegen. Sehr nahe am See und bei der Stadt. Für eine Übernachtung als Zwischenstop unbedingt zu merken!


So, 23. Wir machen einen Spaziergang in die Stadt. Fahrräder und Schlösser hätten wir dabei – aber keine Schlüssel dazu. Es ist Markt, Leute wie auf der Kilbi. Wir kaufen Datteln und ein Fahrradschloss. Am Nachmittag fahren wir weiter bis Choranche unter den Felsen von Presles und platzieren uns auf dem Gemeinde-Camping. Marlies macht noch eine Erkundungsfahrt mit dem Bike.



Mo, 24. Es regnet fast ununterbrochen. Lesetag im Bus.



Di, 25. Secteur Chrysanthèmes/Topomaniak 8 SL bis 6c/7a. Schlüsselstelle leider nicht os (anstrengend u. schlecht zu klinken). Nach dem Klinken und anschauen geht's. Zustieg von unten per Bike&Hike. Abseilen geht gut über Arcturus welche gleich daneben ist in nur vier Längen. Einzig bei der obersten Abseillänge bringen wir das Seil fast nicht zum Abziehen.  Wechseln auf den Camping Gouffre de la Croix nur 200 m weiter. Hier gibt's auch den Luxus von heißem Wasser zum Duschen u. tolle Aussicht zu den Felsen.







Mi, 26. Klettergarten Balme Étrange bei den Grottes de Coranche. Mit den Bikes vom Camping. 6a, 6c+, 6c, 6b+ os bzw. MS tr. Schöne steile Touren, Sinter u. Rißverschneidungen. Im Schatten gerade noch angenehm.




Do, 27. Der Sektor Fhara Kiri hat ab ca. 14:30 Schatten. Wir fahren mit dem Auto auf's Plateau bei Presles, laufen runter zur Wand und steigen um 13:00 in die Discrète ein. 9 SL bis 6b immer anhaltend und steil. Viele gelbe Risse und seichte Rißverschneidungen. Einige sehr schöne, lange und spektakuläre Längen. Gerade am Anfang schaut es teilweise etwas brüchig aus. Glücklicherweise wurde aber wohl alles entweder schon ausgerissen oder ausgiebig getestet. Die Bohrhaken u. Stände sind top. Aber doch etwas weitere Abstände. Immer bequeme Standplätze auf guten Absätzen. Die Tour ist sehr hart bewertet. Es ist auch im Schatten recht warm und wir müssen uns richtig anstrengen. Vor allem die ersten zwei SL in der Sonne sind schwer und kräftig. In der zweiten hab ich sogar einen Hänger. Anschließend komme ich dann besser in den gewohnten guten Rhythmus. In 6,50 Stunden sind wir oben und in kurzer Zeit gemütlich zu Fuß beim Auto.





Fr, 28. Rasttag. Beim Auto brennt die Abgas-Kontrollleuchte. Es stellt sich heraus, dass eine Sensorleitung von einem Marder angeknabbert wurde. Eigene Reparaturversuche mit Bordmitteln (Tesa) bringen nicht den gewünschten Erfolg. In einer Werkstatt kann ich die Leitung fachmännisch löten lassen. Anschließend gehe ich noch einkaufen. Am späten Nachmittag machen wir noch mit den Fahrrädern einen Ausflug nach Pont-en-Royans.




Sa, 29. Wir fahren um 14 Uhr mit den Bikes los. Klettern ein paar schöne Touren im Klettergarten Tina Dalle. Hier kommt gerade der Schatten, als wir knapp nach 15 Uhr dort sind. Trotzdem noch recht warm.







So, 30. Wir packen alles in den Bus und fahren nach Balme de Rencurel. Von hier zum Klettergebiet La Goulandière. Sehr schönes Gebiet. Am Nachmittag im Schatten und auf 900m. Viele lange Touren bis 35m. Einiges los heute am Sonntag nachdem wir bisher praktisch immer alleine am Fels waren. Mir gelingt eine 7a os, Marlies klettert unter anderem drei 6b im Vorstieg. Wir fahren weiter auf der Straße durch die Gorges de la Bourne nach Villard de Lans auf einen schönen Campingplatz (Camping L'Oursiere).

Mo, 31. Heute Nachmittag
mit den Bikes und zu Fuß by fair means zum Klettergebiet. La Fauge ist auf 1200m ostseitig gelegen. Sehr schöne Touren. Eine 7a+/7b geht o.S. Eine 7c ist dann doch zu schwierig. Ich probiere noch solange bis ich keine Kraft und das Sicherungspersonal keine Geduld mehr hat.

Di, 1. Es regnet und wir machen Rast- und Lesetag.

Mi, 2. Es ist bewölkt, feucht und Nebel hängt in den Bergen. Wir fahren nochmal (da die Schlucht gesperrt ist einen anderen Weg) nach St. Laurent-en-Royans da die Abgaslampe wieder brennt. Diesesmal ist es eine defekte Glühkerze. Während wir in St.-Jean Kaffee trinken, wird ein Ersatzteil eingebaut. Anschließend fahren wir in die Schlucht von Omblèze. Den Kletterführer gibt es nach unseren Informationen im Restaurant Moulin de la Pipe. Hier sehen wir aber zu unserer Enttäuschung, dass die Moulin zwei Tage geschlossen hat. Zufällig treffen wir die Chefin. Leider ist der Führer ausverkauft. Aber wie können morgen ein paar Seiten fotografieren. Wir fahren nach Mirabel-et-Blancon an der Drôme auf den Camping Gervanne.

Do, 3. Wir klopfen bei der Moulin und könne wirklich die Seiten aus dem Führer kopieren. Wir gehen an die Mur d'Anse, Falaise Est, Sectoren Zoé und Bleue und klettern drei Touren. Bei der dritten, der Allez Louya 7a, fängt es an zu regnen, das On Sight kann ich jedoch noch fertig machen. Der Regen dauert nicht lange und auf dem Campingplatz scheint schon wieder die Sonne.

Fr, 4. Sektor Jambe en L'Air. Zwei 6c und eine 6c+ os, und andere. Schöne lange Touren mit Querschlitzen. Klettern an der Sonne. Angenehm mit kühlem Wind. Bier bei der Moulin.

Sa, 5. Sektor Dopage. Sonne, ein paar Wolken und kühler Wind. Klettern alle 6a und 6b hier. Lange Touren, senkrecht und knifflig, super Fels. Stratopelle 7a kann ich on Sight gehen, lange Hakenabstände. Anschließend probiere ich noch Le Faut d'Yvette 7a im Sektor Bicolore. Kurze Passage - gut abgesichert. Nächstes Mal geht's. 





So, 6. Rasttag, kurze Radtour nach Crest. Die Mesnerin lässt uns im Kirchturm bis zu den Glocken rauf. Ansonsten gibt die Stadt nicht viel her. 

Mo, 7. Sektor Baraka. Wunderschöne steile Touren in gelbem Fels, auch Risse. 1 6c und 1 6c+ os. Und die 7a vom Samstag wie versprochen rotpunkt. Wolkenlos. Mit Wind kühl, sonst recht warm.

Di, 8. Bisher waren wir immer an der Mur d'Anse. Heute wird es noch etwas wärmer und der Wind hört auf. Wir gehen in die Schlucht von Omblèze in den Sektor Jardilannd. Hier im Schatten und am Wasser ist es immer kühl. Ich punkte eine 6c beim 2. Versuch und probiere mich eine 7b rauf.

Mi, 9. Sektor "Aqualand". Wir klettern je eine schöne 6a+ und 6b+. Steil und athletisch. Anschließend noch zum Sektor "Luluberlu", wo Marlies drei 6a/6a+ vorsteigt.




Do, 10. Rasttag auf dem Campingplatz. Marlies macht eine Biketour zum "Sender".

Fr, 11. Wir gehen noch einmal in die Schlucht. Zweit Touren im Sektor Pescher. Gemütlicher Zustieg, Start direkt von einem Fahrweg. Aber nicht viele Touren. Wir schauen noch den Sektor Evasion an. Dieser hat einen steilen ungemütlichen Zustieg, die Touren starten von einem schmalen ungemütlichen Band und einige Touren sind schon zugewachsen. Wir klettern hier nichts und wechseln gleich zum Sektor Faubourg. Dieser ist sehr schön und groß und zum Urlaubsausklang klettern wir noch einige sehr schöne Touren.

Sa, 12. Heimfahrt.


Facts: 

von mir zuhause 650 km, ca. 6,50 Stunden reine Fahrzeit.

Toller Urlaub mit lange schlafen, lange frühstücken, kochen, lesen und Rotwein trinken.
Nebenbei sind wir in den drei Wochen knapp 100 Seillängen geklettert. Ich konnte ca. 15 6c und 5 7a on sight gehen. 

Presles:
Die Felsen von Presles bieten sehr viele Mehrsseillängentouren mit um die 12 Seillängen und 250m Höhe. Die Touren wurden meist in den 80ern und 90ern eröffnet (einige z.B. von den Remy-Brüdern). Viele Touren sind saniert. Trotzdem sind die Hakenabstände gemäß dem damaligen Stil in diesen Touren öfters etwas weiter. Die leichteren Längen haben oft sehr wenige Haken. In den meisten Touren werden Klemmkeile benötigt oder können gut zusätzlich eingesetzt werden. Die Bewertung ist sehr hart. Die beliebten Touren sind schon etwas abgeklettert. Die Wand ist steil und auch die "leichten" Längen sind oft anstrengend. Der Felsen ist komplett gegen Süden ausgerichtet. Im Sommer wird es hier also schnell zu heiß. Die Klettergärten in der Nähe von Coranche/Presles sind für zwei Tage ok, für einen länger Kletterurlaub jedoch deutlich zu wenig.
Die Touren sind von Coranche alle recht schnell erreichbar, wenn man möchte auch mit dem Fahrrad und zu Fuß.
Das Gebiet ist also sehr interessant, wenn man – so wie wir – gerne etwas anspruchsvolle Mehrseillängentouren gehen will. Dazu sollte es nicht zu heiß sein. 

Omblèze – Mur d'Anse:
auf den ersten Blick eine ähnliche Wand wie bei Presles. Doch ganz anders als in Presles gibt es hier sehr viele Baseclimbs. Diese sind sehr unterschiedlich, in tollem Fels und fast immer sehr gut abgesichert. Es gibt auch eine Handvoll Mehrseillängentouren (6 Seillängen). Da die unzähligen Klettergartentouren am Wandfuß keine Wünsche offen lassen, haben wir keinen Grund gesehen in die ohnehin sehr kurzen höheren Touren einzusteigen. Auch diese Wand ist komplett südseitig ausgerichtet.

Omblèze – Schlucht:
einige schöne, meist kleinere, Klettergärten mit kurzem Zustieg. Durch die Lage in der Schlucht findet man hier auch etwas Schatten wenn es sonst zu heiß ist.

An der Drôme gibt es schöne Campingplätze, von hier fährt man mit dem Auto eine halbe Stunde bis zur Schlucht. 


Literatur:
von Presles und dem Vercors gibt es aktuelle (2014) Führer von Dominique Duhaut z.B. bei www.kletterfuehrer.net
von Presles gibt es einen Artikel im Klettern 5/2001
von Omblèze gibt es einen Artikel im Klettern 06/2003
Der Führer "Omblèze" von 2005 von Denis Boit und Isabelle Pelardy ist leider vergriffen.






Samstag, 15. August 2015

12.08.2015 Drachenberg


Heute starte ich in Vättis (943) mit stetem Höhengewinn über den Gelbberg zum Drachenloch. Kurz darunter finde ich den Drachentöter, eine Klettertour für Leute die einen steilen Zustieg von 1500 Hm für eine kurze Tour nicht scheuen. Der Fels sieht gut aus.
Vom Drachenloch steige ich wieder ca. 150 Hm ab um in das Gelbbergtäli zu queren und schließlich über den Grat (2665) zwischen Vättner Chopf und Drachenberg auf den oberen Drachenberg (2645) zu gelangen. Von dort gehe ich den Grat wieder zurück und weiter bis zur Furggla (2574). Auf den Rückweg über Termol und das eindrückliche Tobel nach Gigerwald wird die abgeschiedene Ruhe lediglich von „Militärfliegerei“ gestört. (das Bild zeigt die zahmen Schafe vom Drachenberg)

06.08.2015 Rund um die Schesaplana

Zur Abwechslung steht eine zweitägige Wanderung rund um die Schesaplana am Programm. Start ist die Talstation der Palüdbahn. Über die Oberzalimhütte, Teil des Leiberweges und den Straußsteig geht es auf den Panüler. Danach weglos zum Schafloch und über einen Teil des Liechtensteinerweges zur Schesaplanahütte.
Am nächsten Tag führt der Weg weiter vom Luderer Egg über den Westgrat auf die Sassauna. Der Nordgrat über den Pfäwi, den Lägend Sagettis und den Hoch Sagettis zum Fadurer Fürggli ist teilweise ausgesetzt, sehr selten begangen und ein schönes Wandererlebnis mit tollem Rätikonpanorama. Weiter geht es über die Golrosa zum Cavälljoch und von hier wieder mit Menschenmengen entlang des Lünersees über Lüner Krinne und bösen Tritt zur Talstation der Lünerseebahn.