Sonntag, 3. November 2019

19. August bis 6.9.2019 Teneriffa

Wegen dem Pico de Teide sind wir nicht nach Teneriffa gereist. Dabei ist er mit 3.718 m sogar der höchste Berg ganz Spaniens. Gelockt haben uns aber das immer gute Wetter, die Schluchten mit ihren vielen Sportklettertouren, aber auch schöne Wanderungen und Entspannung beim Lesen auf der Terrasse „unserer“ Finca und beim Schnorcheln am Meer. Außerdem wollten wir natürlich vor vielen Jahren ausgewanderte Verwandtschaft besuchen. 

Mo, 19.08.19
Gegen Mitternacht kommen wir am Flughafen Tenerife Sur an. Jan, unser junger Taxifahrer vom Hostel La Tortuga muss noch einen Deutschen beim Arzt abholen, der sich beim Sturz mit Jans Skateboard die Schulter ausgekegelt hat. In der Zwischenzeit probiere ich das Skateboardfahren. Kann ja nicht schwer sein! Beim ersten Backturn sehe ich gleich, dass sich Snowboarden nicht direkt aufs Skateboardfahren umlegen lässt und habe gleich mal für die ersten Tage ein kräftig verstauchtes Handgelenk. Jan sage ich natürlich nichts davon. Gut, dass für die ersten Tage noch kein Klettern geplant ist. 

Di 20.08.19
Hier im Süden der Insel sind die Touristenstrände, Shops, Hotels und Restaurants. Wir schwimmen am Strand Playa el Duque, spazieren nach La Caleta, El Varadero und zum Aussichtspunkt mit Blick auf Los Marteros (Hippistrand), essen in La Caleta, dann zurück zum Hostel und zum Abendessen nach Fanabe – Café Orange




Mi 21.08.19
Schwimmen am Playa de Fanabe, Spaziergang nach Playa de las Americas – essen hier auch eine Kleinigkeit – dann zurück zum Hostel. Zum Abendessen mit Bruno nach Adeje, zum Café nach Playa Paraiso. Anschließend fahren wir mit Brunos Auto zurück zum Hostel.



Do 22.08.19
Heute wechseln wir vom touristischen Südwesten in den ruhigeren Osten: Wir holen das Mietauto am Flughafen ab, bringen Brunos Auto zurück, fahren nach Arico und quartieren uns in der Finca Hohenwangelin bei unseren tollen Gastgebern Barbara und Achim ein. Hier ist die Insel noch eher ursprünglich und wir sind ganz in der Nähe der Klettergebiete. Gegen Abend gehen wir in Poris de Abona schwimmen, eine Kleinigkeit essen und einkaufen.

Fr 23.08.19
Wir gehen in Arico Abajo klettern. Schön und abwechslungsreich, aber recht warm zum Klettern (Calima), doch im Schatten und in den leichteren Routen geht's ganz gut Dafür sind wir praktisch alleine.
Gymnasio: zwei 6b, Sus Villa: eine 6a und eine 6b tr, Peña del lunes: eine 6a+ und eine 6c (***Wirito Santo, os)
gegen Abend schwimmen und große Fischplatte essen in Tajao. Hier hat es auf kleinem Raum einige gute Fischrestaurants.




Sa 24.08.19
Die Temperaturen klettern über die 30 Grad. So fahren wir sehr kurvenreich ca. 50 km zu den Canadas am Teide auf ca. 2.100m. Wir klettern in den Sektoren Psiquiatrico, VI. Dimension und Mundo del sombre sechs 6a. Die Landschaft hier ist sehr bizarr und einzigartig, die Klettertouren steil und spektakulär. Leider sind die Bolts nicht mehr ganz frisch und teilweise wurde etwas komisch saniert. So können z.B. die ersten Bolts ganz gut aussehen und werden dann nach oben bis zum Stand immer rostiger. Generell sind die Canadas etwas alpiner und weiter abgesichert als die anderen Gebiete. Auch hier oben kann man im Moment leider nur im Schatten klettern, sonnseitig wären auch noch viele schöne Touren. Die Anfahrt ist wirklich recht lange, so haben wir dieses Gebiet nur einmal besucht.






So 25.08.19
Es ist immer noch heiß und wir machen Rasttag auf der Terrasse der Finca. Gegen Abend gehen wir noch zum Schwimmen an den windigen Playa del Medio, nicht zu verwechseln mit dem berühmten Kitesurferstrand El Medano. Danach essen wir Fisch in Tajao.

Mo 26.08.19
Wieder ein Klettertag. Diesmal besuchen wir das Gebiet El Hojo ca. 2 km von unserem Apartment Richtung Meer. Wir klettern eine 6a, (Kong, m&m os) und vier 6bs (Hoyitos mix tr, Hoyitos, Fisurama, Cernicalia – im Führer als Weltklasse gelobt), alle im unteren Teil in ausgewaschenen Fels. Die Touren sind superglatt und speckig und teilweise von Vögeln verschissen. Auch wenn wir technische und glatte Kletterei sonst lieben, haben wir hier (abgesehen von der schönen, einsamen Gegend) absolut keinen Gefallen gefunden und konnten auch keine Punkte abholen.
Am Abend sind wir zum Grillen bei unseren Hausherren eingeladen.




Di 27.08.19
Einige km von Arico entfernt liegt das Örtchen El Rio. Etwas hangaufwärts bei einem aufgelassenen Stausee liegt das Klettergebiet. Dort klettern wir zwei 6a+ beide os und eine 6b+. (MG os). Besonders die Sektoren Acebuche und Presa bieten lange und schöne Touren, welche aber ab Mittag langsam in die Sonne kommen. Nach einer Mittagspause machen wir noch die schöne Dynamic Girl 6c. (MG os). Ein tolles Klettergebiet, das wir sicher noch einmal besuchen werden!





Mi 28.08.19
„Rasttag“. Wir fahren ca. 70km in den Norden ins Anagagebirge nach Taganana. Von dort wandern wir über den Pass Los Naranjos nach Afur (Höhlenwohnungen) und von dort weiter an den einsamen, aber wilden Strand Tamadite. Dort baden wir am schwarzen Sandstrand, schwimmen ist wegen der starken Strömung nicht ratsam. Entlang der Steilküste wandern wir zurück nach Taganana und kehren dort zu Vino und Gammas al Ajillo mit Papas Arrugadas con Mojo ein. Für die Rückfahrt nehmen wir die kurvige TF12 entlang des Bergrückens mit einigen Aussichtspunkten.





Do 29.08.19
Wir klettern unterhalb von Ortiz im neueren Gebiet Planeta Zarzas vier Routen so um 6b bis 6c+. Zu dem Gebiet haben wir keine Topos.




Fr 30.08.19
Wir schlafen etwas länger und fahren gegen Mittag nach El Medano, dem Kite-Surfer-Strand. Von dort wandern wir auf den 171m hohen Montana Roja. Zurück spazieren wir noch entlang des Strandes, beobachten dabei die Kitesurfer und kehren auf ein Bier ein. Anschließend fahren wir zurück nach Tajao, schwimmen und essen in einem Fischlokal zu Abend.




Sa 31.08.19
Zum „Downwind“ zwischen El Poris und El Medano gehen wir nicht. Wir stehen früh auf und klettern einigen Touren im Sektor Acebuche in El Rio. (zwei 5er MS os, zwei 6b, 6c, 6c+, 7a+ tr) Es ist bewölkt und die Temperaturen angenehm. Außer uns sind noch 7 weitere Kletterer im Gebiet.





So 01.09.19
Wir gehen nochmals nach Arico (Arriba) klettern, diesmal ganz oben in der Schlucht ein paar kurze Routen 3x6a, 6b, 2x6c. Am Parkplatz stehen ein paar Camper, in der Schlucht spielen ein paar mit nervigen Drohnen und eine Sonntagsklettergruppe mit Hunden hat sich weiter unten einige Topropes eingehängt. Bei der Rückfahrt sehen wir einige Autos am Parkplatz des neuen Sektors Planeta Zarzas.



Mo 02.09.19
Heute haben wir volles Programm. Wir fahren in den Norden nach Santa Ursula und parken unser Auto in einem Villenviertel an der Steilküste. Das Klettergebiet liegt etwas unterhalb mit wunderbaren Ausblicken auf das Meer, die Stadt Puerta de la Cruz und einen schönen ruhigen Strand. Wir klettern die schönste Route Teneriffas 6a und noch weitere eher steile Routen in besonders strukturiertem Fels. Hier ist alles mit neuen geklebten Bühlerhaken sehr gut abgesichert. Dann tauschen wir Kletter- gegen Badesachen und wandern steil zum schwarzen Sandstrand. Viel Platz, wenig Leute, schöne Wellen und gut zum Schwimmen – der beste bisher. Zurück zum Auto müssen wir allerdings ca. 20 min steil bergauf. Wir kaufen noch im Mercato ein und fahren zurück nach Arico, kochen....







Di 03.09.19
Rasttag mit abendlichem Schwimmen und Schnorcheln in Abades. Neue Taucherbrille und Schnorchel für Mäki.

Mi 04.09.19
Wir fahren in aller Frühe nach Masca. Der Weg durch die Schlucht ist tatsächlich gesperrt, wie uns Bruno schon vorgewarnt hat. Masca ist am Vormittag noch eher ruhig, die zahlreichen Bars und Souveniershops verraten den Massentourismus. Wir haben aber schon eine Alternativtour vorbereitet. Ab El Molledo wandern wir entlang des Barranco Secco in die dazugehörende nächste Badebucht. Zwei Stunden Ab- und zweieinhalb Stunden Aufstieg auf einem schmalen Pfad in zügigem Tempo, hier ist absolut nichts los. In diese Bucht neben Los Gigantes kommen ab und zu Kajakfahrer und Boote, trotzdem ist die Bucht ruhig und ideal zum Schwimmen. Nach dem hitzigen Aufstieg fahren wir zum Schnorcheln nach El Puertito und treffen später Bruno zum Abendessen in El Paraiso.










Do 05.09.19
Nach dem gestrigen vollen Programm, starten wir erst nach 12.00 Uhr ins Klettergebiet Zona Zero. Die Schluchtwände sind hoch und schauen eigentlich gut aus. Leider sind die Bohrhaken und/oder Stände schon rostig und im neueren Sektor schauen einige Passagen instabil aus. So klettern wir nur eine 6c und eine neue 6a. Dann gehen wir nach Abades schnorcheln (Krebse und schwarz-weißer Seehase)




Fr 06.09.19
An unserem letzten Tag gehen wir nochmals in unser Lieblingsgebiet El Rio und klettern zuerst 3 Routen in El Acebuche (MS 2 6a im vs) Dann wechseln wir in den Sektor Presa und klettern dort drei sehr schöne Routen (6b, 6c+, 6c). Erwähnt sein sollen Zurren del gofio 6c os, Fin de año 6c+ os, und El canalillo 6c os. Inzwischen ist es kühler als vor zwei Wochen und wir sind den Fels und die Touren gewöhnt. Danach gehen wir nochmals nach Abades. Es ist dort wieder windiger, bewölkt und das Schnorcheln nicht so toll wie gestern. Wir lassen den Tag in Arico ausklingen.




Fazit
In Teneriffa lassen sich Klettern, Schwimmen, Wandern und faulenzen ideal verbinden. Das Wetter ist das ganze Jahr gut und die Preise sind relativ niedrig. Ein weiterer Grund für uns war ein Verwandschaftsbesuch.
Zumindest am Anfang des Urlaubs im August war es zum Klettern noch recht warm. Wir mussten uns immer auf die schattseitigen Wände und meist auch auf einfachere Touren beschränken. Dafür waren wir fast immer alleine in den Klettergebieten und konnten unsere Routen frei aussuchen. Hochsaison für's Klettern ist definitiv nicht im Sommer, aber wir waren auf die Ferien angewiesen.




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