Donnerstag, 16. September 2021

Dienstag 7.9.2021 Schijenfluh und Wiss Platte

Nachdem die Zehen nicht mehr klettern wollen und wir auch von anderen Aktivitäten der letzten Tage (Baustelle, Biketour) nicht mehr die richtige Spannung und Angriffslust haben, gibt es heute noch eine schöne Wanderung. Über den Plasseggenpass geht es auf die Schijenflue, dann wieder ein Stück zurück, wo wir auf etwa 2.400 m Höhe weglos Richtung Norden queren. Das hatten wir von einer länger zurückliegenden Schitour einfacher und schneller in Erinnerung. Dann auf die Wiss Platte, von dort Abstieg zum Gruobenpass und am Partnunsee vorbei wieder zurück. Ein wunderschöner Tag mit phantastischen Aussichten in alle Richtungen.

Wie vermutet gibt es auch noch direktere Möglichkeiten um weiter oben von der Schijenfluh zur Wissplatte zu queren. Vom Gipfel der Schijenfluh ist das jedoch unübersichtlich und einfach irgendwo runterzuklettern führt hier nicht zum Erfolg. Übersichtlicher dürfte es in Gegenrichtung von der Wissplatte kommend sein.

Achtung: Es gibt keine offiziellen Wanderwege auf die zwei Gipfel. Trotz vieler Steinmännchen sind Trittsicherheit, Orientierungssinn und gute Sicht unbedingt notwendig.






Seilschaft in der Rialto. Links die Kathedrale.



Montag 6.9. Goht scho

Wir klettern die "Goht scho" eine neue Kreation von Wilfried, Sergej "Des goht scho" und Helmut. Wie an dieser Ecke üblich gibt es in der Tour immer wieder leichtere Längen und auch eine Wiese. Trotzdem wurden hier sehr schöne Klettermeter zwischen den bestehenden Touren gefunden, vor allem die Schlusswand wartet mit tollen Wasserrillenplatten auf. Die Schlüssellänge ist eng eingebohrt und kann mit Hakenhilfe auf ca. 6b reduziert werden. Für mich sah es nicht so aus als könnte man diese Meter frei klettern, aber nachdem ich im Topo die kleine Anmerkung "6c+" entdeckte hatte, griff ich voll an und die Rechnung ging sich auf. Trotz Hitze und brennenden Füßen (heute sogar in den großen Schuhen) konnte ich die Länge on sight durchziehen. So wurde die Tour trotz etwas gesuchter Linie und Inhomogenität nicht nur landschaftlich sondern auch klettertechnisch ein Erfolg.

Topo:
Die Touren sind hier wirklich sehr eng und man muss arg aufpassen, dass man nicht in die falsche Tour gerät. Die Stände sind nicht einheitlich, unten jeweils zwei Bohrhaken mit Seilstück verbunden, im oberen Teil Kettenstände. Von einem Abseilen der Tour wie es im Schweiz extrem ost erwähnt wird kann nur abgeraten werden. Am Ende der Tour gelangt man in Turnschuhen über leichtes Gelände sehr schnell aufs Plateau und auf den Wanderweg.
Ein Topo findet sich im Schweiz plaisier ost von 2021. Es gilt darauf aufzupassen, dass man nicht versehentlich nach rechts in die Rialto oder nach links in die Aurora gerät. Tendenziel hat die Goht scho etwas mehr (und neueres) Material als die Aurora, so wird man wohl eher in der Goht scho landen. Immer schön in der Mitte bleiben und, Achtung, die Aurora ist im Plaisier ost nur strichliert angedeutet aber nicht beschrieben. Topos der Aurora finden sich hier oder im Rätikon Süd von 2008. Auch weitere schöne Touren finden sich nur im alten Rätikon Süd (und nicht im Schweiz extrem von 2013).
Ein Topo der Kathedrale und anderen findet sich hier.

In Abraxas, Kathedrale und Rialto waren jeweils eine Seilschaft am Werk und auch in der Goht scho war eine Seilschaft schon sehr weit vor uns am Klettern und das an einem Montag. Bei mehr Betrieb und kann es hier wegen Steinschlag gefährlich werden!




So, 5.9. Abendspaziergang an der Gruobenfluh

Wir steigen zuerst in den "Herbstwind" (6c+ obl.) ein. Aber in der zweiten SL gebe ich dann nach dem zweiten oder dritten Hänger auf weil ich mich ganz simpel nicht mehr weiter traue. So macht das keinen Sinn.

Die Tour ist entgegen anderen Angaben immer noch recht kühn eingebohrt mit zwingenden längeren Plattenpassagen. Das Material (meines Wissen 2008 von Marco saniert) schaut immer noch aus wie neu und sterben oder sich wirklich weh tun würde man wahrscheinlich nicht. Das Training von Voralpsee und Bürs hilft hier definitiv nicht weiter und auch der neue enge Kletterschuh mit dicker Sohle und die sehr warmen Temperaturen sind nicht optimal.
Mal schauen – vielleicht komme ich wieder zurück wenn ich etwas mehr im Plattenschleichertraining bin und Gleichgewicht, Temperatur und Psyche passen.

Ich schaue noch kurz den "Häxabäsa" (6b obl.) rechts daneben an. Auch dieser wurde ja schon länger mal saniert. Leider bestand die Sanierung wohl nur aus dem Hinzufügen weiterer Bohrhaken zwischen den ursprünglichen Haken. Die alten Kronenbohrhaken und Schlaghaken (!) stammen wie es ausschaut noch von der Erstbehung von 1988. Richtig einladend schaut das nicht aus.

So landen wir wieder einmal im Abendspaziergang (6b /6a+ obl.) Dieser ist vernünftig gebohrt und es geht flüssig und rotpunkt zum Top.

Topos:
Die schwierigeren Routen wie Herbstwind, Häxabäsa, Chöttihammer usw. sind im Rätikon Süd von 2008 zu finden.
Die leichteren Touren wie Abenspaziergang und die sehr schöne Rock'n Rill sind im Schweiz plaisier ost von 2021 beschrieben. ACHTUNG: In diesem Führer wird nur Abseilen als Abstiegsoption erwähnt. Vor allem bei den zentralen Touren empfiehlt es sich auf jeden Fall schnell und einfach oben auf das schöne Plateau auszusteigen. Rechtshaltend (Westen) Richtung Sulzfluh gelangt man auf den Wanderweg und ist in 15 Minuten wieder beim Einstieg.
Im Schweiz extrem ost von 2013 fehlt dieses Gebiet leider.



Drusentürme

Partnunsee

Tilisuna Schwarzhorn


Freitag, 3. September 2021