Während ich am Freitag Abend im Alpsteinführer blättere und nach einer Tour suche, erhalte ich ein Mail von Werner. Er hat vor einer Woche mit Marcel die "Galoschen des Glücks" saniert und schickt mir ein Topo. Die Tour wurde 1984 erstbegangen, die wenigen Haken sind in die Jahre gekommen und die Route wurde praktisch nicht mehr begangen.
Genau so etwas habe ich gesucht. Wenn diese zwei am Werk waren, kann man immer davon ausgehen, dass mit viel Erfahrung und sehr durchdacht gebohrt wurde und dass keine bösen Überraschungen warten. Und so ist es wirklich. Man wird zwar immer gefordert und es gibt auch längere Abstände, aber jeder Haken ist optimal platziert. Auch der Fels ist perfekt. Und das Wetter sowieso: Immer noch warm und den ganzen Tag T-Shirt-Wetter. Wir steigen als erste Seilschaft ein. Hinter uns folgen bald eine Seilschaft im Sandührliweg und noch eine zweite Seilschaft in unserer Tour. Links von uns klettert Marco in der Langstraße, rechts von uns eine Seilschaft in der Sandi.
Die ersten 2 Seilängen führen über den Sandührliweg (6a, 5c+). Dann kommt gleich die Schlüssellänge mit 7a+. Die schwierigste Passage kommt gleich beim zweiten Haken. Die Tritte sind winzig, die Griffe nicht vorhanden und alles sehr unübersichtlich. Irgendwann habe ich dann zulange nach einer guten Lösung gesucht. Die Körperspannung reicht nicht mehr und die Füße wollen auch nicht mehr stehen. Nach einem kleinen Pendler ins Seil hänge ich den dritten Haken gleich auch noch ein. Ich schaue alles noch einmal an. Anschließend kann ich die Passage, mit sehr wenig Reserve, durchziehen. Ich raste kurz im schon eingehängten Haken, da ich schon recht platt bin und das on sight eh schon weg ist. Auch die nächsten Meter und das anschließende Klinken sind nocheinmal sehr schwierig. Den Rest der Länge kann ich dann einwandfrei klettern und auch die übrigen Seillängen (6b+, 6a+, 6c+) gelingen auf Anhieb.
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