Jedes Mal wenn ich auf dem Wendkopf stand fragte ich mich, ob die Rinne auf der Nordseite wohl bis unten durchgeht und befahren werden könnte. Im Moment sind super Verhältnisse für solche Sachen, es ist den ganzen Tag kalt und hat gerade genug Schnee. Also schaue ich mir die Rinne nach Feierabend mal von unten an. Da alles gut ausschaut beginne ich mit dem Aufstieg. Pickel und Steigeisen habe ich zuhause gelassen, ich möchte ja alleine nichts gefährliches machen. Die Schlüsselstelle ist ein Quergang nach links durch ein paar Latschen durch. Hier muss ich über eine Rippe nach links in eine andere Rinne wechseln. Das schwierigste ist, nicht in den Latschen hängen zu bleiben und die Ski und Stöcke nicht zu verlieren. Nach dieser kurzen aber zeitaufwändigen Passage kommen die Ski wieder auf den Rucksack. Ein paar Meter muss ich mich noch konzentrieren. Hier habe ich die Wahl zwischen Pulver auf Steilgras und daneben steilem Hartschnee. Glücklicherweise gibt es genug kleine Tannen und Latschen, die als Griffe und Tritte dienen. Dann kommt gleich wieder aufgefirnter Trittschnee und im schönen warmen Abendlicht erreiche ich den Gipfel. Ich genieße die Stimmung und die Einsamkeit. Zum Abfahren ist diese Variante (zumindest bei dieser Schneelage) nicht geeignet.
Für die Abfahrt nehme ich das 4. Tor, hier hat es sogar noch Pulver und schnell bin ich wieder beim Auto.
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